Bei der Mini-Europameisterschaft der D-Jugend in Hannover-Anderten lassen die Jungbiber, alias Spanien, 23 Nationen hinter sich und belohnen sich nach überragenden Leistungen mit dem Titel.
„España, olé!“, hallte es immer wieder durch das proppenvolle Sportzentrum des TSV Anderten und nach dem Abpfiff des Finales kannte der Jubel im spanischen Lager keine Grenzen mehr. Die Jungbiber hatten gerade das Team Serbien (AMTV Hamburg) mit 13:8 besiegt und eine märchenhafte Reise durch das Turnier auf dem EM-Thron beendet.
Am ersten Turniertag waren die Jungbiber nach fünf teilweise furiosen Siegen vorzeitig ins Halbfinale eingezogen. An Tag 2 ging es dann gegen die ebenfalls bereits für die Endrunde qualifizierten, ungeschlagenen Serben im letzten Hauptrundenspiel um den Gruppensieg. Mit einer fabelhaften Mannschaftsleistung wurden die körperlich weit überlegenen Serben geknackt und die Jungs tankten für die beiden anstehenden K.O.-Spiele weiteres Selbstvertrauen. Spätestens jetzt war jedem Zuschauer klar, dass man Spanien besser aus dem Weg gehen sollte, wenn der Weg ins Finale führen soll.
Im Halbfinale kam es zum Duell mit der Schweiz, repräsentiert durch die Jungeulen der TSG Friesenheim, ein Aufeinandertreffen zweier Nachbarn im fernen Hannover. In einem von Nervosität geprägten Spiel – wer will es beiden Teams verdenken – behielten die spanischen Jungbiber mit 9:6 am Ende verdient die vielumjubelte Oberhand.
Im Finale kam es dann zur Neuauflage des Spiels gegen Serbien, die sich zuvor im zweiten Halbfinale gegen den HC Erlangen, alias Bosnien-Herzegowina, durchsetzen konnten. Abermals zeigten die Jungbiber ihre Extraklasse, verteidigten gegen den wurfgewaltigen serbischen Rückraum extrem geschickt und erspielten sich im Angriff geduldig ihre Torchancen. Nach 10 Minuten wurde beim Stande vom 5:2 die Seiten gewechselt und auch nach dem zwischenzeitlichen 6:5-Anschlusstreffer ließen sich die Jungbiber nicht aus der Ruhe bringen. Am Ende hieß es 13:8, Spanien ist Mini-Europameister und die Freude im spanischen Lager brach alle Dämme. Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die dabei waren, und ganz gewiss der Höhepunkt im bisherigen Handballer-Leben unserer Jungs. Den EM-Pokal überreichte im Anschluss kein Geringerer als der Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Herr Stephan-Peter Weil.
Und eine weitere Auszeichnung fand ihren Weg in die Pfalz: Vor dem Spiel um Platz 3, in dem die TSG Friesenheim dem HC Erlangen leider unterlag, wurde der beste Spieler des Turniers gekürt. Er stammte aus dem Team Spanien und heißt… Tyler Franck! Tyler hatte als kluger, umsichtiger und torgefährlicher Regisseur zwei Tage lang die Strippen im Hochdorfer Angriffsspiel gezogen, was von der Jury, bestehend aus den Trainern der teilnehmenden Mannschaften, honorierte wurde.
Für den Europameister spielten: Mattis Baar, Linus Diehl (beide TW), Nils Amreich, Tyler Franck, Luca Gomolla, Nicolas Kindler, Jace Krehbiel, Julian Lintz, Gabriel Paselk, Linus Paselk, Marc Röther, Til Schmidt, Karl Sommer und Tim Strubel. Trainergespann für den verhinderten Chefcoach Steffen Christmann: Sven Koryciorz & Daniel Reckel.
Unser Glückwunsch geht an unsere Nachbarn aus Friesenheim (Schweiz) und Dudenhofen-Schifferstadt (Kroatien), die mit starken Leistungen zum rundum positiven Auftreten des Pfälzer Handballs beigetragen haben. Vielen Dank an die Jungeulen und die Panther der HSG, dass ihr uns bei unseren Spielen gegen die fremden Nationen so lautstark angefeuert und unterstützt habt.
Nicht zu vergessen ist ein riesiges Dankeschön an den Veranstalter, den TSV Anderten, der zum 12. Mal dieses imposante und unvergessliche Turnier durchgeführt hat und den immensen Aufwand, den es dazu benötigt, nicht scheut! Völlig zu Recht darf sich dieses bereits zur Tradition gewordene Event zu den Highlights des deutschen Jugendhandballs zählen. (text/bilder: sk/ts/dr/tsv anderten)