Bei ihrer kürzesten Auswärtsfahrt gewinnen unsere C1-Biber das Oberliga-Pfalzderby bei den Panthern der HSG Dudenhofen-Schifferstadt mit 28:22. Nach einer klaren 13:6-Halbzeitführung lassen die Jungbiber in der zweiten Hälfte die Zügel allerdings allzu sehr schleifen.
Nach ihrem Ausrufezeichen des ersten Spieltags, dem Heimsieg gegen die hochgehandelte HSG Worms, mussten die Mannen von Trainer Eric Abel erstmals „in der Ferne“ antreten. Allzu weit hatten es die Jungbiber dabei freilich nicht, denn in der altehrwürdigen Schifferstadter Wilfried-Dietrich-Halle ging es gegen die HSG Dudenhofen-Schifferstadt. Die Panther, die mit einem 24:20-Auswärtssieg gegen Mainz-Bretzenheim ebenfalls erfolgreich in die Saison gestartet waren, rechneten sich gegen unsere Jungs gewiss etwas aus, denn beim heimischen Otto-Hammer-Gedächtnisturnier führte die HSG die damals völlig indisponierten Jungbiber regelrecht vor. Die Grün-Weißen waren also vorgewarnt und jedem war klar, dass es eine konzentrierten Leistung benötigen würde, wenn man – zumal ohne Harz und auf einem unsäglich rutschigen Hallenboden, der dynamische Körpertäuschungen fast unmöglich machte – gegen die hochmotivierten Gastgeber bestehen wollte.
Mit dem Anpfiff waren die Jungbiber in der Abwehr sofort hellwach, standen kompakt und ließen die Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen. So dauerte es bis zur 7. Min., ehe die HSG erstmals den im ersten Durchgang sehr gut aufgelegten Daniel Liese im Tor zum 1:3 überwinden konnte. In der 11. Spielminute erhöhte Loris Piccoli, unser Brecher am Kreis und Fels in der Abwehr, erstmals auf „Plus 4“ für den TVH (2:6). Als die Panther in der 19. Min. auf 6:9 verkürzten, sollte dies ihr letzter Treffer in der ersten Halbzeit gewesen sein. Die Jungbiber hingegen trafen bis zur Pause noch weitere viermal, so dass es mit einer komfortablen 7-Tore-Führung in die Kabinen ging (6:13). Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte Cheftrainer Abel mit seinen Mannen jedoch nicht rundum zufrieden sein. Denn mit einer besseren Chancenverwertung und einem besseren Blick für die (völlig) freistehenden Mitspieler hätte die Pausenführung noch deutlicher ausfallen können.
Wer dachte, dass Hochdorf den zweiten Durchgang für eine Abreibung der Panther nutzen könnte, sah sich getäuscht. Der TVH legte immer wieder ein Tor auf „Plus 8“ vor, die Gastgeber antworteten ebenfalls mit einem Treffer. So ging fast durchgängig bis zum 20:28 in der 48. Minute, ehe die HSG mit zwei weiteren Treffern zum 22:28 Endstand verkürzen konnte. Zufriedenheit wollte im Hochdorfer Lager nach dem Schlusspfiff jedoch nicht aufkommen, denn die Jungbiber hatten es versäumt, „durchzuziehen“ und das Spiel in Angriff aber vor allem in der Abwehr konsequent zu Ende zu spielen. 16 Gegentore in Halbzeit zwei, nach gerade einmal sechs im ersten Durchgang, sind entschieden zu viel. Hier fehlte der Abwehr der letzte unbedingte Wille, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen, sowie Fortune zwischen den Pfosten, als so mancher haltbare Ball doch irgendwie seinen Weg über die Torlinie fand. Im Angriff wiederum blieb es dabei, dass Großchancen ausgelassen und besser positionierte Mitspieler bisweilen übersehen wurden.
„Jammern auf hohem Niveau“ könnte man meinen, angesichts eines in Summe jederzeit ungefährdeten und auch völlig verdienten Auswärtssiegs. Die Jungs können freilich mehr, das wissen sie selbst, und Eric Abel wird ihnen dies auch abverlangen. Denn für den Erhalt der weißen Weste gilt es in der Oberliga stets auf den Punkt fokussiert und bereit zu sein. Bereitschaft und Fokus werden die Jungs auch brauchen, wenn es nach der langen Herbstpause am Sonntag, 20. Oktober (15:00 Uhr), in der Oberliga weitergeht. Dann steht sogleich das nächste spannungsgeladene Pfalzderby an. Mit den Eulen der TSG Friesenheim präsentiert sich eine spielstarke Mannschaft im Biberbau, die versuchen wird, unsere Hochdorfer Jungs nach Kräften zu ärgern. Doch ehe es in die Spielpause geht, sind unsere Jungbiber am kommenden Sonntag in der Zwischenrunde des Pfalzgas-Cups gefordert. Hier geht es unter anderem gegen den Titelanwärter der Pfalzliga, die körperlich robusten Geckos der HSG Eckbachtal.
Gegen die HSG Dudenhofen-Schifferstadt spielten: Daniel Liese, Lucian Rummel (beide TW), Nils Bardua (5), Jannis Gierens (2), Jannis Johannböke, Florian Lintz, Philip Litzbon (1), Loris Picolli (3), Elias Rommel, Theo Sommer (9/1), David Wolsiffer (4), Paul Wosien (4).
(text/photos: sk/ml)