Bereits am Freitag starteten die Jungbiber aus Hochdorf die Reise nach Leipzig. Wie die „Großen“ fuhren die Mannschaft, das Trainer- und Betreuerteam, sowie einige Fans des TV Hochdorfs mit dem Bus nach Leipzig. Abends stand vor Ort noch eine abschließende Trainingseinheit auf dem Plan, in der der letzte Feinschliff für das Spiel am drauffolgenden Tag eingearbeitet wurden.
Das es schier unmöglich sein würde, die 10 Tore Niederlage aus dem Hinspiel zu egalisieren war jedem im Vorfeld bewusst und so war es das ausgesprochene Ziel der Mannschaft sich so tapfer wie möglich aus dem Rennen, um die Deutsche B-Jugendmeisterschaft, zu verabschieden. Den Gegner so lange wie möglich ärgern und wenn möglich etwas Zählbares mit zurück nach Hochdorf nehmen. Zählbares sprang zwar nicht aus dem Spiel heraus, die Leistung der Jungs war dennoch aller Ehren wert.
Beim Aufwärmen wurde bereits klar, dass die Stimmung in der Halle nicht ansatzweise an die des Hinspiels anknüpfen kann. Waren es in Hochdorf noch 700 und mehr Zuschauer wurde das Rückspiel vor lediglich knapp 200 Schaulustigen ausgetragen. Die mitgereisten Eltern, Geschwister, Spieler der B2 und C-Jugend schafften es in den kompletten 50 Minuten so etwas wie eine „Heimspielatmosphäre“ aufkommen zu lassen. Hierfür bedankt sich die Mannschaft vielmals!
Der erste Angriff des Spiels ging an Leipzig. Es dauerte nur 43 Sekunden, bis die Mannschaft aus Hochdorf auch schon ihre erste Zeitstrafe kassierte. In dieser Unterzahl konnte Pierre Bechtloff im Tor einen Gegenstoß parieren und Jan-Philipp Winkler das 1:1 erzielen. Von nun an sollte ein offener Schlagabtausch das Spielgeschehen bestimmen. Auf ein Tor des Gastgebers aus Leipzig folgte meist postwendend die Antwort der Gäste. Und auch die zweite Zeitstrafe für Hochdorf konnte die Mannschaft schadlos überstehen (4:4 nach 8 Minuten). Der Kampf der Hochdorfer in Abwehr und Angriff wurde belohnt und endete mit der 5:6 Führung in der 12. Minute, durch ein sehenswertes Schlagwurftor von Jens Seithel. Leipzig sah sich daraufhin gezwungen, die erste Auszeit des Spiels zu nehmen und seine Mannschaft neu einzustellen. Dass es die Hochdorfer schafften den Favoriten aus Leipzig in der Anfangsviertelstunde die Stirn zu bieten, wurde von den Anhängern und der Bank lautstark gefeiert.
Leipzig kam nun konzentrierter und vor allem disziplinierter aus der Auszeit und konnte sich bis zur 21. Minute eine 3 Tore Führung erspielen, die bis zum Halbzeitpfiff bestand haben sollte. (13:10)
Die zweite Halbzeit wurde Anfangs von den Leipzigern bestimmt, binnen 5 Minuten konnten sie sich auf 19:13 absetzen. Unkonzentriertheiten in der Abwehr und zu hastig abgeschlossene Angriffe der Hochdorfer Jungs luden die Leipziger ein, ihr gewohntes Spiel aufzuziehen. Beim Stand von 24:16 in der 38. Minute schien der Kampf verloren und es drohte eine erneut deutliche Niederlage. Doch wer die Jungs aus Hochdorf kennt, weiß das in ihrem Wortschatz und ihrer Mentalität das Wort aufgeben nicht vorkommt. Tor für Tor kämpften sie sich, angetrieben von einem fantastischen Publikum zurück. Die davon überrumpelten Leipziger wussten nicht, was sie dem entgegensetzen konnten und wurden wiederholt zu schlechten Abschlüssen auf das Tor von Pierre Bechtloff gezwungen. Drei Minuten vor Schluss waren die Hochdorfer, beim Stand von 26:24, zurück im Spiel. Leider konnten die Jungs aus Hochdorf in den letzten Minuten das Spiel nicht doch noch zu ihren Gunsten drehen. Die Niederlage soll die gezeigte Leistung jedoch nicht schmälern. Eine bärenstarke erste Halbzeit, in der man die Leipziger immer wieder vor große Probleme stellte und eine bombastische Aufholjagd in den letzten zehn Minuten, zeigt wozu diese Mannschaft in der Lage ist. Die Mannschaft, das Trainer- und Betreuerteam, die Eltern und Familienmitglieder, ja der gesamte Verein kann auf das Erreichte Stolz sein.
Nun heißt es sich auf die A-Jugendbundesligasaison vorzubereiten. Die Jungs haben große Lust, auch hier zu zeigen, dass der kleine TV Hochdorf im Konzert der Großen mitmischen kann.
Es spielten: Bechtloff und Rummel (Tor); Maier (9 Tore), Winkler (6), Wieland (3, 3/4), Streuber (2), Manger, Dotterweich, Seithel, Hoffmann, Jagenow ( je 1), Obenauer, Kaltz, Wagenknecht, Prahst