Highlight des Wochenendes

männliche B1; TV Hochdorf 1 – TSG Friesenheim 1: 25:21 (8:11)

Bereits im Vorfeld warf die Begegnung der männlichen B-Jugend in der RPS-Oberliga, der TV Hochdorf gegen die TSG Friesenheim, Erster gegen Zweiter, seine Schatten lange voraus. In einer hochklassigen und lange spannenden Begegnung, konnten die Jungs des Trainergespanns Dreyer/Friedrich das Spiel zwar absolut glücklich, aber nicht unverdient, mit 25:21 für sich entscheiden. Aber der Reihe nach:

Vor der stimmungsvollen Kulisse von ca. 450 Zuschauern begann das Spiel zunächst ausgeglichen. Dabei deuteten sich schon früh die unterschiedlichen Spielweisen der beiden Mannschaften an. Beim 2:2 in der 4. Spielminute waren die Gäste in Person von Benjamin Lincks und Paul Blohm durch starke Einzelaktionen erfolgreich, während mit Fabian Manger und Erik Obenauer, auf Seite der Hausherren, die beiden Außenspieler nach einem Übergang vom Kreis trafen. Dieses Muster sollte im Verlauf der ersten Halbzeit auch weiterhin Bestand haben. Friesenheim nutzte immer wieder seine individuelle Klasse, um einfache Tore zu erzielen, während die Jungbiber, gegen einen starken gegnerischen Abwehrverbund, für jedes Tor hart arbeiten mussten. Bis zum 4:4 nach 11 gespielten Minuten konnte sich noch keine Mannschaft einen Vorsprung erarbeiten. Auf das 4:5 aus Hochdorfer Sicht, folgte eine 2-Minuten-Strafe gegen die TSG. Leider konnte die folgende Überzahl nicht zum eigenen Torerfolg genutzt werden. Zu allem Überfluss erzielte Benjamin Lincks, der Rückraumrechte der Gäste, mit seinem vierten Tor in den ersten 13 Minuten das 4:6. Kaum wieder in Gleichzahl, bekamen die Jungeulen die nächste Zeitstrafe aufgebrummt. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Sebastian Wieland nervenstark zum 5:6. Die Friesenheimer Deckung konnte in der nächsten Überzahlsituation allerdings erneut nicht überwunden werden. Bis zur 19. Minute gelang sogar beidseitig kein Torerfolg mehr. Timo Staßek im Friesenheimer Tor, konnte sich in dieser Phase immer wieder mit starken Paraden auszeichnen. Die folgende Hochdorfer Auszeit, beantwortete die aufmerksame TSG-Abwehr mit einem Ballgewinn und einem erfolgreichen Tempogegenstoß. Fabian Manger und Luis Maier stellten innerhalb von einer Minute wieder auf Unentschieden. Somit stand es in der 20. Minute 7:7. Die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte gingen dann deutlich an die TSG Friesenheim. Mit einem 1:4-Lauf schossen die Jungeulen eine 3-Tore-Führung heraus. Hierbei schlugen sie Kapital durch eine Überzahlsituation (2-Minuten-Zeitstrafe gegen Luis Maier) und kamen immer wieder über Paul Blohm zum Torerfolg, welcher selbst einnetzte oder aber den besser postierten Mitspieler bediente. Mit 8:11 aus Hochdorfer Sicht wurden die Seiten gewechselt.

Für die zweite Hälfte hatten sich die Jungs um Jan-Philipp Winkler viel vorgenommen. Leider konnte die TSG ihren ersten Ballbesitz direkt erfolgreich gestalten und traf durch Paul Blohm zum 8:12. Nun kamen die Grün-Weißen ins Rollen. In weniger als drei Minuten konnten unsere Jungs vier Tore in Folge erzielen. Luis Maier, zwei Mal Jan-Philipp Winkler und Fabian Kaltz trafen bis zur 29. Minute zum 12:12 Ausgleich. Danach begann ein munteres Scheibenschießen, in welchem Linksaußen Fabian Kaltz zum zuverlässigen Faktor wurde. Die Gäste aus Ludwigshafen gingen immer mit einem Tor in Führung, die Gastgeber glichen postwendend aus. Kaltz konnte in sechs Minuten sage und schreibe vier Tore erzielen. Bis zum 18:18 in der 39. Spielminute blieb es absolut eng, keine Mannschaft konnte sich einen Vorteil erarbeiten. Vielleicht einziger fader Beigeschmack an diesem Tag für Hochdorfer Anhänger: Zwischen der 30. und 40. Spielminute fielen einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen zugunsten Hochdorfs. Den extrem mit den Schiedsrichtern hadernden Friesenheimern gelang es nicht mehr davonzuziehen. In den letzten zehn Minuten kippte die Partie schließlich. Luis Maier, der im zweiten Durchgang überzeugen konnte und viel Verantwortung übernahm, erzielte nach schöner Passstafette die erste Führung, seit dem 1:0. Der Gästetrainer nahm beim Stand von 19:18 seine Auszeit, da waren noch knapp 8 Minuten zu spielen. Was auch immer in den Reihen der Gäste besprochen wurde, es ging schief. Die aufmerksame TVH-Abwehr schafft es den Ball zu erobern und traf durch Andreas Jagenow zum 20:18. Die Jungeulen schlugen durch Linus Bleh vom Kreis noch einmal schnell zurück und verkürzten auf 20:19. Anschließend traf Paul Streuber, welcher in der zweiten Hälfte maßgeblichen Anteil daran hatte, die Kreise von Paul Blohm einzuengen, vom Kreis zum 21:19. Erneut Luis Maier erhöht nach Ballgewinn auf 22:19. Bei noch fünf Minuten verbleibender Spielzeit bekam Jan-Philipp Winkler eine Zeitstrafe und Benjamin Lincks verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 22:20. Als der Bundesliganachwuchs der Eulen, in Überzahl, kurz darauf auch noch den Ball eroberte, keimte im Lager der TSG nochmals Hoffnung auf. In einer letzten Auszeit besprachen die Gäste ihr weiteres Vorgehen und diesmal sollte ihr Plan auch besser gelingen. In Unterzahl gelang es unseren Jungs nicht das folgende Kreisanspiel zu verhindern. Pierre Bechtloff im Tor der Jungbiber, verhinderte jedoch mit einer großartigen Parade den Anschlusstreffer. Diese gab ihm enormen Auftrieb, so dass er die nächsten Würfe auf sein Tor alle vereiteln konnte. Mit den nächsten drei Treffern der Partie entschieden die Männer von Nik Dreyer und Björn Friedrich die Partie nun endgültig für sich. Sebastian Wieland traf nervenstark von linksaußen und per Siebenmeter zum 23:20 und 24:20. Spätestens jetzt war der Wille der Gäste gebrochen. Das letzte Hochdorfer Tor erzielte Spielgestalter Jan-Philipp Winkler zum 25:20. Am Ende musste Pierre Bechtloff dann doch noch einmal hinter sich greifen, denn Benjamin Lincks traf von Rechtsaußen zum 25:21. So lautete schließlich auch das Endergebnis. Danach gab es im Hochdorfer Lager nur noch Jubel. Erstmals wurde der große Konkurrent, die TSG Friesenheim, in einem Pflichtspiel besiegt. Weiter so Männer!

Es spielten für den TVH: Bechtloff, Rummel (im Tor); Winkler (5), Maier (5), Wieland (5/3), Kaltz (4), Manger (3), Jagenow (1), Streuber (1), Obenauer (1), Wagenknecht, Dotterweich, Seithel, Prahst

Es spielten für die TSG: Staßek, Wille (im Tor); Lincks (7/1), Blohm (5), Bleh (3), Kaspar (2), Reis (2), Dorra (1), Mohr (1), Schulz, Ilic, Hochgesand, Dotzauer, Fokken

Fazit:

Sucht man nun nach den Gründen für den Hochdorfer Sieg, können ohne Zweifel mehrere Faktoren aufgeführt werden. Vorab sei eines gesagt: Es wäre viel zu leicht, den Sieg mit den Pfiffen zwischen der 30. und 40. Spielminute zu unseren Gunsten, zu begründen. Deshalb hier der kurze objektive Versuch einer Aufarbeitung:

Nach dem 8:11-Rückstand zur Pause verdankt man den Sieg eindeutig einer gewaltigen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, welche letztendlich mit 17:10 deutlich gewonnen wurde. Die Abwehr war in beiden Hälften gut. In der Zweiten bekam man das Spiel der TSG mit ihren beiden starken Individualisten Benjamin Lincks und Paul Blohm zusehends besser in den Griff, was den Gästen das Tore werfen deutlich erschwerte. Hinzu kam natürlich auch die starke Torwartleistung Pierre Bechtloff‘s in den letzten Minuten.

Ganz entscheidend war aber sicherlich die Angriffsleistung. 17 Tore in einer Halbzeit gegen die beste Verteidigung der RPS-Oberliga, sind eine sehr starke Leistung. Auch hierfür gab es mehrere Gründe. Zuerst der einfachste: Die gute Chancenverwertung. Hierbei steigerten sich die Jungs im Vergleich zur ersten Halbzeit deutlich. Ein weiterer Grund lag im verbesserten Tempospiel. Angetrieben von Jan-Philipp Winkler, bekam das Spiel der Jungbiber mehr Tempo. Das deutlich risikoreichere Spiel führte zwar nicht immer zu Toren, aber man ließ dem Friesenheimer Deckungsverbund oftmals viel weniger Zeit, sich gezielt zu formieren. Dadurch ging man der starken Positionsverteidigung der Jungeulen öfter aus dem Weg. Zuletzt der Positionsangriff selbst: Das große Plus auf unserer Seite war sicherlich das Einbeziehen aller Mannschaftsteile. Da vor allem in der zweiten Halbzeit über alle Positionen Torgefahr ausgestrahlt wurde, war es umso schwerer, sich auf unser Angriffsspiel einzustellen. Diese Variabilität machte es dem Gegner enorm schwer, sich auf uns einzustellen.

Durch dieses Ergebnis bleibt es in der RPS-Oberliga der männlichen B-Jugend enorm spannend. Freuen können sich alle Beteiligten so oder so auf den letzten Spieltag, am 23.03.2019. An diesem Tag muss der TV Hochdorf im Sportzentrum der TSG Friesenheim antreten. Wenn beide Mannschaften bis dahin ähnliche Leistungen zeigen, wie in der Vorrunde, könnte an diesem Tag die Meisterschaft entschieden werden. Wir freuen uns darauf.

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